Kohlrabi selbst im Garten anbauen
Das knollenbildenden Kohlgewächs ist ein Muss für jeden Garten und weitestgehend unkompliziert im Anbau. Kohlrabi gibt es in mehreren Farben. Sein wissenschaftlicher Name ist Brassica oleracea L. var. gongylodes.
Geschichte
Über die Herkunft des Kohlrabis ist wenig bekannt. Der knollige Abkömmling der Kohlfamilie, den schon die Römer kannten, wird in Deutschland erst seit dem 16. Jahrhundert kultiviert.
Besonderheiten
Die Knolle des Kohlrabis, die bis zu 20 Zentimeter Durchmesser haben kann, entsteht durch eine Verdickung des Sprosses. Kohlrabi gibt es in verschiedenen Farben: von grünlich-weiß über rötlich bis dunkelviolett oder blau. Das Knolleninnere ist jedoch bei allen weiß.
Standortbedingungen
Kohlrabi mag mittelschwere, nährstoffreiche und humose Böden mit guter Wasser- und Nährstoffkapazität. Für den frühen Anbau eignen sich leichte, schnell erwärmbare Böden. Kohlrabi bevorzugt sonnige, nicht zu heiße Standorte.
Fruchtfolge und Mischkultur
Nach sich selbst sowie nach anderen Kreuzblütlern wie Kohl, Rettich oder Radieschen darf Kohlrabi frühestens nach vier Jahren auf dem gleichen Beet angebaut werden. Geeignete Vorkulturen sind solche, die den Boden in einem guten Zustand hinterlassen, zum Beispiel Frühkartoffeln, Spinat, Leguminosen (Erbse, Bohne) oder Porree. Kohlrabi selbst ist keine besonders gute Vorfrucht, da fast die gesamte oberirdische Masse abgeerntet wird. Für die Mischkultur eignen sich unter anderem Salat, Bohnen, Sellerie, Radieschen und Gurken.
Anzucht und Pflanzung
Baut man Kohlrabi an, ist es wichtig darauf zu achten, dass – je nach Sorte – Temperaturen von 14 Grad Celsius nicht unterschritten werden. Anderenfalls schossen die Pflanzen, das heißt, sie bilden vorzeitig Blüten. Auch kann es dann vorkommen, dass die Knollen verformt sind oder sich kaum ausbilden. Achten Sie darauf, die Jungpflanzen nicht zu tief zu pflanzen. Die Keimblätter müssen aus dem Boden herausschauen.
Im Freilandanbau unterscheidet man hauptsächlich frühe und späte Sorten, deren Anbaudaten in der folgenden Tabelle zu finden sind:
Aussaat / Pflanzung |
||||
Sorte |
Pflanzabstand in Zentimetern |
Anzucht |
Pflanzung |
Ernte |
frühe |
30 x 25 |
ab Anfang März (Frühbeet) |
Anfang April bis Anfang Juni |
Mitte Juni bis Ende August |
späte |
30 x 30 |
Ende April bis Mitte Juni |
Anfang Juni bis Mitte Juli |
Mitte August bis Anfang November |
Düngung
Kohlrabi zählt zu den sogenannten Mittelzehrern und ist daher hinsichtlich der Nährstoffversorgung nicht allzu anspruchsvoll. Eine mäßige Kompostgabe vor der Pflanzung reicht in der Regel aus. Kalkarme Böden sollten jedoch unbedingt gekalkt werden, um der Kohlhernie – einer von Schleimpilzen verursachten Krankheit von Kreuzblütlern – vorzubeugen.
Pflege
Damit die Knolle nicht holzig wird, muss Kohlrabi regelmäßig gegossen werden. Das hilft auch gegen Erdflöhe.
Schädlinge und Krankheiten
Schnecken und Erdflöhe sind häufig vorkommende Schädlinge von Kohlrabi. Und auch Vögel können zu Pflanzenschädlingen werden. Daneben können Pilzkrankheiten wie Falscher Mehltau eine Rolle spielen.
Ernte und Lagerung
Wann geerntet werden kann, hängt vor allem von der Sorte und dem Pflanzdatum ab. Die Erntezeiträume für die üblichen frühen und späten Sorten finden Sie in der obigen Tabelle. Über einige Tage lässt sich Kohlrabi im Kühlschrank aufbewahren. Soll das Erntegut länger gelagert werden, geht das am besten in einem kühlen Keller in einer Kiste mit feuchtem Sand.
Letzte Aktualisierung: 13. Oktober 2024