Gurken selbst im Garten anbauen
Die Gurke ist ein einjähriges Gewächs aus der Familie der Kürbisgewächse und damit eng verwandt mit Kürbissen und Zucchini. Sie bevorzugt sonnige, windgeschützte Lagen. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Cucumis sativus L.
Geschichte und Besonderheiten
Die Gurke stammt ursprünglich aus Nordindien. Die Früchte der wilden Vorfahrin sind klein, rund und bitter. Vor etwa 3.000 Jahren wurden in Ägypten und Indien die ersten Gurken in Gärten kultiviert, nach Europa gelangten sie erst im 16. Jahrhundert.
Mit einem Wassergehalt von 97 Prozent ist die Gurke eins der wasserreichsten und mit circa zwölf Kilokalorien pro 100 Gramm zugleich eins der kalorienärmsten Gemüse.
Standortbedingungen
Die Gurke liebt humusreiche Böden, die sich schnell erwärmen, mit lockerer Struktur und gutem Wasserhaltevermögen. Bei extrem schweren, kalten und nassen Böden empfiehlt es sich, die Pflanzen auf Hügeln aus einem Gemisch aus Kompost und Erde anzubauen. Besonders zu empfehlen ist es, gut verrotteten Pferdemist oberflächlich einzuarbeiten, da dieser den Boden zusätzlich lockert und den Pflanzen Wärme spendet. Entsprechend ihrer tropischen Herkunft bevorzugt die Gurke sonnige, windgeschützte Lagen.
Fruchtfolge und Mischkultur
Gute Vorfrüchte oder Mischkulturpartner für Gurken sind Dill, Porree, Sellerie, Erbsen und Bohnen sowie als Windschutz Mais und Sonnenblumen. Nach dem Anbau von Gurken sollten auf demselben Beet vier Jahre lang keine weiteren Gurken, aber auch keine Kürbisse oder Zucchini angebaut werden.
Aussaat / Pflanzung |
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Aussaat Freiland |
Ab Mitte Mai, in milden Regionen auch ab Anfang Mai |
Saatabstand |
150 x 40 Zentimeter, bei dichterer Saat auf 40 Zentimeter vereinzeln; 3 Samen pro Saatloch |
Saattiefe |
circa 1 Zentimeter |
Sortenwahl |
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Düngung
Gurken zählen zu den Starkzehrern. Daher sollte das Beet im Herbst oder im zeitigen Frühjahr mit reichlich Kompost oder anderen organischen Düngern wie Pferdemist oder Hornspänen versorgt werden. Während der Wachstumsphase muss dann noch zwei- bis dreimal mit schnellwirksamen organischen Düngern – zum Beispiel Hornmehl oder Pflanzenjauche – oder mit mineralischen Düngern nachgedüngt werden.
Pflege
Wer nach Erscheinen des dritten bis fünften Blattes die Spitzen der jungen Pflanzen herauskneift, sorgt für viele, reich tragende Seitentriebe. Wenn die ersten Früchte sichtbar sind, sollten die Seitentriebe eingekürzt werden, am Haupttrieb sollten höchstens vier Früchte belassen werden. Da Gurken gerne klettern, empfiehlt sich ein Rankgitter: Dies verhindert, dass die Früchte verschmutzen und erleichtert die Ernte. Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, da Trockenheit Wachstumsstockungen bewirkt und bittere Früchte zur Folge haben kann.
Schädlinge und Krankheiten
An Gurken tritt in trockenen Sommern oft Falscher Mehltau auf, erkennbar an weißen Flecken oder mehligem Belag auf den Blättern, besonders auf der Oberseite. Vorbeugend kann es helfen, in trockenen Phasen die Pflanzen regelmäßig zu befeuchten.
Ernte und Lagerung
Je nach Sorte und Aussaatzeitpunkt kann zwischen Anfang Juni und September laufend frisch geerntet werden. Wird die erste Frucht möglichst früh geerntet, fördert das die Bildung weiterer Früchte. Die Gurken sollten bei der Ernte noch fest und grün sein. Gelagert werden sie am besten bei 15 Grad Celsius, also besser im Keller als im Kühlschrank.
Letzte Aktualisierung: 29. August 2024