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Radieschen selbst im Garten anbauen

Das Gemüse für Ungeduldige – Radieschen sind im Idealfall schon nach drei Wochen erntereif und wachsen auch im Balkonkasten gut. Der wissenschaftliche Name ist Raphanus sativus var. sativus.

Bund rote Radieschen liegt auf Erde
Radieschen wachsen schnell und benötigen wenig Platz.
Quelle: Natallia/stock.adobe.com

Geschichte

Eigentlich handelt es sich beim Radieschen um eine Zuchtform des Rettichs. Rettiche stammen ursprünglich aus China und werden seit dem Mittelalter auch in Deutschland angebaut. Radieschen wurden erst vor etwa 400 Jahren gezüchtet.

Besonderheiten

Wird ein Radieschen nicht jung geerntet, wächst die Pflanze erstaunlich groß und blüht üppig. Nach der Blüte können die jungen knackigen Schoten gegessen werden und schmecken nach einer Mischung aus Radieschen und Zuckerschote. Die Knolle ist dann nicht mehr genießbar.

Standortbedingungen

Radieschen wachsen gut auf humosen und nicht zu schweren Böden. Sie mögen es sonnig und luftig und benötigen eine gleichmäßige Wasserversorgung.

Fruchtfolge und Mischkultur

Die Knollen vertragen sich im Beet gut mit Tomaten, Gurken, Bohnen und Salat. Kresse hat eine positive Wirkung auf das Aroma von Radieschen. Zwischen dem Anbau von Radieschen und anderen Kreuzblütlern wie Kohl oder Senf sollten Sie mindestens drei Jahre warten.

Aussaat und Pflanzung

Zwischen den Reihen sollten etwa zehn Zentimeter liegen und innerhalb der Reihe fünf Zentimeter. Die Samen sollten mit einem Zentimeter Erde bedeckt werden. Auf Balkon und Terrasse sollte das Pflanzgefäß mindestens 15 Zentimeter tief mit Blumen- oder Gemüseerde gefüllt sein. Saatbänder vereinfachen die Aussaat.

Nach der Aussaat keimen Radieschen innerhalb weniger Tage und entwickeln sich schnell. Vorziehen ist deshalb nicht notwendig. Falls die Pflanzen enger als fünf Zentimeter stehen, sollten Sie diese vereinzeln, damit sich die Knollen gut entwickeln können. Die Keimlinge können gegessen werden – sie sind zart und haben eine milde Schärfe.

Da Radieschen schnell reifen, ist ein satzweiser Anbau sinnvoll. Dafür sähen Sie im etwa zweiwöchigen Rhythmus kleinere Mengen. Gut geeignet sind Flächen, die nach der Ernte von anderem Gemüse frei geworden sind. Oder Sie sähen zwischen die Reihen, wenn Sie langsamer wachsendes Gemüse aussähen, wie zum Beispiel Bohnen, Möhren oder Spinat. Wenn das andere Gemüse mehr Platz braucht, sind die Radieschen schon erntereif.

               

Abstand

Direktsaat Freiland

Ernte

 Radieschen

10 x 5 Zentimeter

Mitte Februar bis Mitte August

Ende April bis Ende September

 

Hätten Sie’s gewusst?

Radieschen sind gut als Markiersaat für langsam keimendes Gemüse wie Porree, Zwiebeln, Möhren und Petersilie geeignet. Wenn Sie Radieschen dünn mit in die Reihe sähen, sehen Sie schon nach wenigen Tagen, wo Sie den Boden schonen sollten. Nach dem Auflaufen des Gemüses werden die Radieschen wieder entfernt, damit die Pflanzen gut wachsen können.

Düngung

Vor der Aussaat kann etwas Kompost, Blumen- oder Gemüseerde in den Boden eingearbeitet werden. Dies verbessert das Wasserhaltevermögen und liefert Nährstoffe. Zusätzlicher Dünger ist nicht notwendig, da Radieschen als Schwachzehrer einen niedrigen Nährstoffbedarf haben. Frischer Dünger kann die Pflanzen sogar anfälliger für Krankheiten machen.

Junge Radieschenpflanzen wachsen im Beet.
Zu eng wachsende Radieschen müssen vereinzelt werden. Die Keimlinge schmecken gut auf Brot.
Quelle: nadyarakoca/stock.adobe.com

Pflege

Radieschen brauchen zwar wenig Nährstoffe, haben aber einen hohen Wasserbedarf. Auf Trockenheit reagieren sie empfindlich und werden dann holzig und sehr scharf. Bei stark schwankender Feuchtigkeit können sie platzen. Halten Sie die Erde deshalb gleichmäßig feucht. Unkraut sollte regelmäßig entfernt werden.

Schädlinge und Krankheiten

Haben Ihre Radieschen löchrige Blätter? Das können Fraßschäden des Erdflohs sein! Erdflöhe sind keine Flöhe, sondern dunkle, hüpfende Käfer mit einer Länge von unter drei Millimetern. Vor einem Befall schützt regelmäßiges Hacken und Gießen. Ebenfalls hilfreich können engmaschige Schutznetze (Maschenweite unter einem Millimeter) sein.

Ernte und Lagerung

Im Sommer sind Radieschen nach drei bis vier Wochen reif, im Frühling oder Herbst kann es bis zu acht Wochen dauern. Sie sind erntereif, wenn sie etwas kleiner als ein Tischtennisball sind. Für die Ernte zieht man sie am Blattansatz aus der Erde. Ernten Sie lieber etwas zu früh als zu spät, weil das Gemüse sonst holzig und schwammig werden kann.

Radieschen lassen sich nur schlecht lagern. Am besten halten sie sich, wenn man die Blätter abdreht, sie in ein feuchtes Tuch wickelt und in den Kühlschrank legt. Trotzdem verlieren sie nach einer halben Woche ihre Knackigkeit.

Übrigens: Auch die frischen Blätter sind essbar. Sie können roh oder gekocht verzehrt und auch zu leckerem Pesto verarbeitet werden.

Letzte Aktualisierung: 15. Oktober 2024


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