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Äpfel

Der Apfel ist die wichtigste Baumobstart in Deutschland. Mengenmäßig von Bedeutung sind rund 30 Sorten – allen voran der Elstar.

Äpfelsortiment in Kisten mit Preisschildern
Auf rund 33.100 Hektar werden in Deutschland Äpfel angebaut. Knapp ein Viertel der Apfelanbaufläche wurde 2022 ökologisch bewirtschaftet.
Quelle: Thomas Stephan - BLE

Apfelanbau in Deutschland

Räumlich konzentriert sich der Baumobstanbau auf wenige Regionen in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Anbaufläche von Äpfeln liegt bei 33.100 Hektar (Stand 2022), dies sind rund 67 Prozent der gesamten Baumobstanbaufläche.

Auf rund 83 Prozent der Apfelanbaufläche werden Tafeläpfel angebaut, auf den restlichen rund 17 Prozent wachsen Äpfel für die industrielle Verwertung - etwa zur Produktion von Fruchtsaft.

Die Hauptapfelsorte im deutschen Anbau ist 'Elstar' mit 24,1 Prozent der Tafelapfelanbaufläche (Stand 2022). Dahinter kommen mit Abstand die Sorten 'Gala' (9,6 %), 'Braeburn' (9,3 %), 'Jonagold' (5,8 %) und 'Jonagored' (4,2 %).

Der Apfel ist der Deutschen liebtes Obst. Mehr als 22 Kilogramm isst hierzulande jeder davon. Die Hauptanbaugebiete der heimischen Erzeugung sind: Bodenseeregion, Altes Land, Borthen, Rheinland, Werder.

Abbild eines Flyers mit Produktinformationen über Äpfel

BZL-Produktinformation

Äpfel

In diesem Flyer erhalten Sie beispielsweise Informationen zu Herkunft, Lieferländern, Inhaltsstoffen und Lagerung.

 

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Sortenvielfalt

Mitte des 19. Jahrhunderts waren in Deutschland etwa 2.000 Apfelsorten bekannt, doch im Zuge des Erwerbsobstbaus und in Folge der Lebensmittelknappheit nach dem zweiten Weltkrieg konnten nur besonders leistungsstarke Sorten wirtschaftlich bestehen. Verbraucherinnen und Verbraucher können zum Erhalt der Sortenvielfalt beitragen, indem sie im eigenen Garten alte Apfelsorten anpflanzen, regionale und seltene Sorten kaufen oder Streuobstwiesen pflegen. 

Ökologischer Apfelanbau

Auf einer Fläche von 7.951 Hektar wurden 2022 Äpfel ökologisch angebaut. Das entspricht einem Anteil von 24 Prozent. Auf 56 Prozent dieser Fläche werden Tafeläpfel angebaut, auf den übrigen 44 Prozent Wirtschaftsäpfel.

Im ökologischen Anbau sind Sorten mit geringer Krankheitsanfälligkeit wichtig, da keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel angewendet werden dürfen. Daher werden Sorten gewählt, die möglichst viele Resistenzen gegen Krankheiten oder Schadorganismen mitbringen. Die wohl bekannteste schorfresistente Apfelsorte ist der 'Topaz'.

Zu den Standardsorten im ökologischen Apfelanbau gehören unter anderem auch 'Elstar' und 'Braeburn'.

Anbau hat sich in den letzten 50 Jahren stark verändert

Der erwerbsmäßige Obstanbau hat sich seit den 1970er-Jahren stark verändert. Prägten bis dahin großkronige, hochstämmige und damit arbeitsintensive Apfelbäume die Anlagen, findet der Anbau heute ausschließlich auf kleinkronigen Spindeln statt. Auf derselben Fläche stehen dadurch heute 10- bis 20-mal so viele Bäume. Ihre Wuchshöhe ist auf maximal drei bis vier Meter beschränkt, sodass alle Früchte direkt von Hand gepflückt werden können oder zumindest mit höhenverstellbaren Pflückwagen erreichbar sind.

Apfelernte im rheinischen Meckenheim
Apfelernte in einer Plantage
Quelle: Thomas Stephan - BLE

Die Ernte von Äpfeln

Geerntet werden Tafeläpfel auch heute noch von Hand. Für die industrielle Verarbeitung können allerdings auch Rüttler mit Auffangschirmen eingesetzt werden. Die Äpfel sollen so sorgsam wie möglich behandelt und angefasst werden. Wichtig ist unter anderem, dass sie durch Heben und Drehen von den Trieben gelöst und vorsichtig aus den Pflückgefäßen in die Transportbehälter gerollt werden.

Auch die Empfindlichkeit der Früchte in Abhängigkeit vom Reifegrad und der Sorte spielt eine Rolle. Sind die Früchte zu reif, kann bereits der Fingerdruck beim Pflücken oder das Ausleeren des Pflückbehälters in die Großkiste zu Druckstellen mit Verbräunungen führen. Auch wenn die Früchte nur leicht verletzt werden, mindert dies die Qualität und die Früchte leiden beim nachfolgenden Sortieren, Verpacken und Transportieren.

Cover der Broschüre "Von Apfel bis Zucchini"

BZL-Broschüre

Von Apfel bis Zucchini - Das Jahr im Garten

Wer Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ernten will, braucht das richtige Timing. Die Broschüre leitet durchs Gartenjahr und erklärt, welche Aufgaben Monat für Monat im Garten anliegen und was wann gesät oder gepflanzt werden kann.

Zur Broschüre

Lagerung und Klimabilanz von Äpfeln

Je nach Sorte und Reifegrad werden die Äpfel nach der Ernte direkt verkauft oder in gasdichten Kühllagern eingelagert. Die Kombination aus niedrigen Temperaturen (0-4 Grad Celsius), niedrigem Sauerstoffgehalt, hohem Kohlendioxidgehalt und konstant hoher Luftfeuchtigkeit verlangsamt den natürlichen Alterungsprozess und hält die Äpfel für Monate frisch.

In den Monaten September bis März wird das Angebot an deutschen Äpfeln vor allem aus Italien, den Niederlanden, Frankreich, Polen, Belgien, Österreich, Spanien und Tschechien ergänzt. Im Frühjahr und in den Sommermonaten liefern Chile, Neuseeland, Südafrika und Argentinien Ware. Doch Importe aus Übersee benötigen viel Energie für den Transport hierher. Deutsche Äpfel hingegen werden im Kühllager aufbewahrt. Auch das ist energieaufwändig.

Wie eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) aus dem Jahr 2020 zeigen konnte, haben deutsche Äpfel, die im Herbst geerntet, aber erst im April verkauft werden trotzdem gegenüber solchen aus Neuseeland die Nase vorn: Sie erzeugen laut ifeu nur halb so viel CO2 wie die importierten Äpfel.

Entscheidend für die Klimabilanz beim Apfelkauf ist aber nicht nur der Weg des Apfels in den Laden, sondern auch der des Käufers oder der Käuferin. Denn wer mit dem Auto zum Supermarkt fährt, verursacht schon auf kurzen Strecken schnell eine größere Menge CO2 als das dort gekaufte Kilo Importäpfel.

Letzte Aktualisierung: 20. November 2023


Weitere Informationen

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Äpfel - Vom Baum bis in die Küche

ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland

BZL-Medienzentrum: Produktinformation Äpfel


Warum sind Apfelbäume in Obstplantagen so klein?

Apfel- und Birnbäume von landwirtschaftlichen Obstplantagen sind klein und schmal und sehen eher aus wie Hecken als wie Bäume. Warum?

Zierapfel in einer Apfelplantage

Wozu braucht man im Apfelanbau Befruchter?

Stehen in Apfelplantagen einzelne Bäume, die sich in Größe, Form oder Blütenfarbe von den anderen unterscheiden, handelt es sich um Befruchter.

Die Äpfel werden von Hand gepflückt auf der Apfelplantage

Das Jahr des Obstbauern

Frisches Obst aus heimischem Anbau ist beliebt. Bis Äpfel, Birnen und Kirschen geerntet werden können, ist in einer Plantage viel zu tun.

Blick in ein Gewächshaus. Hier werden Tomaten im Unterglasbau angebaut.

Wie viel Energie benötigen Gewächshaus-Anbau und Lagerung von Gemüse und Obst?

Regionales Obst und Gemüse hat in der Regel die beste Klimabilanz. Aber wie sieht es aus, wenn es eingelagert oder in Gewächshäusern angebaut wird?