Pastinaken selbst im Garten anbauen
Die Pastinake galt hierzulande lange Zeit als eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Durch den hohen Gehalt an Stärke und Zucker ist sie nicht nur schmackhaft, sondern auch sehr sättigend. Der wissenschaftliche Name der Pastinake ist Pastinaca sativa.
Geschichte und Besonderheiten
Schon die alten Römer wussten den aromatisch-süßen Geschmack der Pastinake zu schätzen. Im 18. Jahrhundert wurde die Pastinake aber hierzulande durch die Möhre und die Kartoffel ersetzt.
Heute würde bei uns wahrscheinlich niemand mehr über Pastinaken reden, wenn es nicht den ökologischen Landbau gäbe. Denn vor allem Bio-Bäuerinnen und Biobauern waren es, die das süßwürzige Gemüse in den letzten Jahren wieder auf ihre Beete und damit in unsere Küchen holten. In Frankreich oder England hatten Pastinaken schon immer einen wesentlich höheren Rang auf der Speisekarte als in Deutschland und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Die üblicherweise in der Küche verwendete "Kulturpastinake" unterscheidet sich von ihrer Wildform eigentlich nur durch die dickere Wurzel. Wilde Pastinaken wachsen heute noch in ganz Europa an Wegrändern, Böschungen und Wiesen, wo sie von Schafen und Ziegen dankbar verspeist werden. Pastinaken sind zweijährige Pflanzen – im ersten Jahr bilden sie die Wurzeln, im zweiten Jahr Blüten. Für den Anbau im eigenen Garten ist jedoch nur das erste Jahr von Bedeutung.
Standortbedingungen
Der Anbau von Pastinaken ist eigentlich ganz einfach. Die Pflanzen gedeihen überall da, wo auch Möhren gerne wachsen. Die einzige Voraussetzung ist, dass der Boden einigermaßen tiefgründig und humusreich ist.
Fruchtfolge und Mischkultur
Pastinaken sollten nicht gleichzeitig mit oder kurz nach weiteren Doldenblütlern wie Möhren, Fenchel oder Petersilie angebaut werden. Bessere Partner sind zum Beispiel Erbsen, Rettich, Radieschen, Rote Bete oder Schnittsalate.
Verwenden Sie zur Saat nur frisches Saatgut, denn die Samen der Pastinake bleiben nur ein bis maximal zwei Jahre keimfähig. Selbst bei frischem Saatgut ist die Keimfähigkeit nicht besonders gut. Säen Sie daher lieber dicht aus und vereinzeln Sie die jungen Pflänzchen nach drei bis vier Wochen auf einen Abstand von 15 bis 20 Zentimetern in der Reihe. Der optimale Reihenabstand liegt zwischen 30 und 35 Zentimetern Wie bei vielen anderen Doldenblütlern auch, dauert die Keimung der Pastinaken recht lang – rund 20 Tage.
Aussaat / Pflanzung |
|
Aussaat Freiland |
Ab Anfang März bis Ende Mai |
Saatabstand |
20 Zentimeter x 35 Zentimeter (oder dichter säen und später vereinzeln) |
Saattiefe |
Ein bis zwei Zentimeter |
Düngung
Eine Gabe von etwa drei Litern Kompost pro Quadratmeter im Frühjahr vor der Aussaat liefert die erforderliche Menge an Nährstoffen und Humus.
Schädlinge und Krankheiten
Pastinaken können von Drahtwürmern befallen werden, die junge Keimlinge und Rüben abfressen. Welke Pflanzen sollten sofort entfernt und auf dem Kompost entsorgt werden. Häufige Bodenbearbeitung beugt einem Befall vor, außerdem kann man Drahtwürmer abfangen, indem man halbierte Kartoffeln mit der Schnittstelle nach unten auslegt.
Pflege
Neben dem Unkrauthacken ist regelmäßiges Wässern eine der Hauptaufgaben bei der Pflege, denn bei extremer Trockenheit kann es zu Rissen in der Rübe kommen.
Ernte und Lagerung
Die Ernte der Pastinaken beginnt Ende September und zieht sich über den ganzen Winter bis in den späten März des Folgejahres. Da Pastinaken frosthart sind, können sie über Winter einfach im Boden bleiben und nach Bedarf entnommen werden. Das ist die beste Möglichkeit, sie zu konservieren. Offen lagernde Pastinaken werden dagegen schnell welk. Durch den Frost werden die Pastinaken erst richtig aromatisch und schmackhaft.
Letzte Aktualisierung: 7. Februar 2024
Weitere Informationen
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Wiederentdeckte Wintergemüse