Wozu dienen Silos in der Landwirtschaft?
In der Landwirtschaft verwendet man Silos vor allem zur Lagerung von Futter. Ob Hochsilo oder Fahrsilo hängt von der Art des Futters ab.
Ein Silo ist ein großer Speicher, in dem schüttfähige Materialien aller Art gelagert werden können. In der Landwirtschaft werden Silos hauptsächlich verwendet, um darin größere Mengen an Futter für Nutztiere zu lagern. Das Silo schützt das Futter vor Schädlingen und Umwelteinflüssen wie Hitze oder Regen und erhält damit dessen Frische und Qualität über mehrere Monate. Es gibt verschiedene Arten von Silos, aus denen die Betriebe je nach Verwendung das passende auswählen.
Hochsilos vor allem für Trockenfutter
Hochsilos sind eine gängige Siloform zur Lagerung von schüttfähigen, getrockneten Futtermitteln wie Getreide oder Sojaschrot. In seltenen Fällen werden sie aber auch zur Lagerung von Grünfutter wie Gras oder Maissilage genutzt. Hochsilos sind platzsparend, da sie – wie der Namen schon sagt – in die Höhe gebaut werden. Meist bestehen sie aus Stahl, Beton oder Kunststoff.
Das Futter wird in der Regel von oben in das Hochsilo eingefüllt und kann über verschiedene Mechanismen unten wieder entnommen werden. Hochsilos sind überwiegend zylindrisch, es gibt aber auch eckige Grundformen. Die Höhe der Silos auf landwirtschaftlichen Betrieben liegt je nach Bedarf zwischen ein bis zwei Metern und 20 Metern.
Hochsilos sind meist auf schweine- oder geflügelhaltenden Betrieben zu finden, da das Futter für diese Nutztierarten zum größten Teil aus schüttfähigen Trockenfuttermitteln besteht. Dies sind zum Beispiel Schrote aus Getreide, Raps, Soja und Ackerbohnen, oder bereits komplett vorgemischte Fertigfuttermittel.
Neben tierhaltenden Betrieben nutzen auch größere Ackerbaubetriebe, landwirtschaftliche Großhändler oder Großmühlen Hochsilos zur (Zwischen-) Lagerung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen – meist Getreide. Solche Silos haben nicht selten Höhen von 30 bis 60 Metern, manche sogar mehr.
Silage lagert überwiegend im Flachsilo
Zur Konservierung und Lagerung von Gras oder Mais verwenden landwirtschaftliche Betriebe hingegen weitgehend Flachsilos – auch Fahrsilos genannt. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen, meist sind sie aber mindestens sechs Meter breit und mindestens 30 Meter lang. Sie bestehen in der Regel aus einer Bodenplatte und Seitenwänden aus Beton, manchmal werden sie aber auch auf dem Feld oder der Wiese auf bewachsenem Boden angelegt. Diese Fahrsilos werden mit gehäckseltem Gras oder Mais befüllt, welches gleichmäßig verteilt, mit Radladern verdichtet und anschließend mit einer dicken Folie luftdicht abgedeckt wird.
Bei dieser Form der sauerstofffreien Futterkonservierung nutzt man die Aktivität von Milchsäurebakterien – vergleichbar mit der Herstellung von Sauerkraut. Diese Bakterien senken den pH-Wert durch Ausscheiden von Milchsäure so weit ab, dass das Futter haltbar wird und monatelang gelagert werden kann. Man nennt dieses Futter dann Silage. Diese wird vor allem über Winter an Wiederkäuer wie Rinder verfüttert, wenn kein frisches Gras verfügbar ist. Entnommen wird die Silage, indem man die Silofolie an einer Seite öffnet und das Futter portionsweise mit speziellen Geräten wie zum Beispiel einer Fräse oder einer Silageschneidezange entnimmt.
Eine Besonderheit der Futterkonservierung und -lagerung sind die sogenannten Siloballen. Dabei werden Gras oder Mais nach der Ernte luftdicht in Folie eingewickelt, um sie haltbar zu machen. Die Siloballen, auch Rundballen genannt, können am Feldrand gestapelt werden.
Neben der Konservierung von Futter werden Fahrsilos auch zum Konservieren und Lagern von pflanzlichen Gärsubstraten für die Biogaserzeugung genutzt.
Letzte Aktualisierung: 20. Juni 2024