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Digitalisierung in der Landwirtschaft

Selbststeuernde Fahrzeuge und miteinander kommunizierende landwirtschaftliche Maschinen - wie Digitalisierung die Landwirtschaft verändert.

Landwirt kniet im Acker mit Tablet in der Hand
Quelle: Nolan - stock.adobe.com

Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt. So wie in dem alten Kinderlied funktioniert Landwirtschaft schon lange nicht mehr. Die Landwirtschaft ist ein moderner Arbeitsplatz und High-Tech vom Acker bis zum Kuhstall längst Normalität.

Drohnen fliegen über Maisäcker und bringen im Rahmen des biologischen Pflanzenschutzes Schlupfwespen als Nützlinge gegen die Raupen des Maiszünslers aus. Sie suchen vor dem Mähen von Wiesen nach Rehkitzen, fotografieren die Bestände von oben und bewerten danach über die Blattfärbung den Düngebedarf oder weisen Pilzbefall im Getreide nach.

Precision Farming für Wettbewerbsfähigkeit und Umweltschutz

Auch am Boden erfassen verschiedene Sensoren und die dazugehörigen Auswertungsprogramme den Stand des Pflanzenwachstums und steuern Düngerstreuer oder Pflanzenschutzspritze zentimetergenau. So werden die Flächen "teilflächenspezifisch" bearbeitet – also jede Fläche einzeln nach dem zuvor exakt ermittelten Bedarf.

Schlepper sowie zunehmend mehr auch kleinere autonom arbeitende Feldroboter, erhalten ein Lenksignal via Satellit und fahren wie von Zauberhand gelenkt. Auch Sämaschinen und Unkrauthacken verrichten satellitengesteuert ihre Dienste.

Precision Farming oder Präzisionslandwirtschaft nennt man das. Sie erlaubt eine immer genauere Bearbeitung von Ackerflächen. Betriebsmittel wie Diesel werden eingespart, Dünger oder Pflanzenschutzmittel so effizient wie möglich eingesetzt. Das steigert die Ertragskraft, die Wirtschaftlichkeit und die Wettbewerbsfähigkeit moderner landwirtschaftlicher Betriebe. Und es schützt die Umwelt, weil die Dünge- und Pflanzenschutzmittel exakt dort ankommen, wo sie benötigt werden.

Vollautomatisierte Melksysteme

Dass Roboter Kühe melken, mag auf den ersten Blick verwundern, aber es funktioniert, und zwar sehr gut. Automatische Melksysteme sind immer häufiger in der Praxis zu finden. Beim Melken werden gleichzeitig noch Daten wie etwa die Milchmenge oder die Leitfähigkeit der Milch ermittelt, die gekoppelt mit Daten aus dem Fütterungscomputer und dem Schrittzähler Auskunft über den Gesundheitszustand der Kuh geben. Umgekehrt dienen sie wieder der Anpassung der Fütterung an die Leistung der Kuh.

Kuh wird in einem Melkroboter gemolken.
Melkroboter
Quelle: landpixel.de

Landwirtinnen und Landwirte müssen nicht mehrmals am Tag in den Stall, um zu melken. Der Melkroboter entzerrt die Arbeitsspitzen, entkoppelt sie von festen Melkzeiten und schafft Raum für andere wichtige Arbeiten wie etwa die Tierbeobachtung.

Verknüpfte Daten bringen Chancen….

Alles ist vernetzt und verknüpft: Das Smartphone schlägt Alarm, wenn ihm das Frühwarnsystem des Prognoseprogramms eine schwül-warme Witterung meldet, also bestimmte Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse herrschen, sodass dem Weizen die Pilzinfektion droht. Auch in der Ernte bauen alle Daten aufeinander auf: Alle paar Sekunden meldet der Mähdrescher seine Messwerte an den Computer, damit immer punktgenau der nächste Anhänger für den Transport bereitsteht und die Erntekette immer in Bewegung ist.

… bergen aber auch Risiken

Doch genau diese Vernetzung kann auch mit Risiken verbunden sein. Dann nämlich, wenn sensible Betriebsdaten in der Cloud, also einer zentralen Datenwolke, sind, Dritte unbefugt Zugriff darauf haben und die Daten für eigene Zwecke auswerten. Unternehmerische Daten sind sensible Daten und damit ein wertvolles Gut, das nicht in die falschen Hände gelangen darf. Landwirtinnen und Landwirte arbeiten mit GPS und Sensortechnik und erzeugen damit georeferenzierte Daten und standortspezifische Informationen, deren Wertschöpfung nicht abwandern sollte. Denn Landwirtschaft ist heute hochmodern und ein Wirtschaftsfaktor in den Regionen – die Rösslein werden jetzt nur noch zu Freizeitzwecken eingespannt.

Cover der Broschüre "Digital Farming - Landwirtschaft für mehr Natur- und Klimaschutz?"

BZL-Broschüre

Digital Farming – Landwirtschaft für mehr Natur- und Klimaschutz?

Die Digitalisierung hat unseren Alltag auf vielfältige Weise erreicht. Auch die Landwirtschaft setzt auf digitale Unterstützung, um die körperliche Arbeit leichter und effizienter zu machen, das Tierwohl zu fördern und die Einflüsse auf Umwelt und Klima zu verringern.

Zur Broschüre

Letzte Aktualisierung: 23. Januar 2024


Weitere Informationen

Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL): Landwirtschaft verstehen – Chancen der Digitalisierung

Deutscher Bauernverband: Digitalisierung in der Landwirtschaft

Bitkom: Digitalisierung in der Landwirtschaft


Wofür braucht man Drohnen in der Landwirtschaft?

Drohnen sind nicht nur ein beliebtes Spielzeug, sie werden immer häufiger auch zu professionellen Zwecken in der Landwirtschaft eingesetzt.

Fütterungsroboter im Einsatz

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Der Einsatz Künstlicher Intelligenz ist nicht nur in der Industrie weit verbreitet. Auch in der Landwirtschaft spielt die Technik bereits eine wichtige Rolle.