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Wie kann ich verhindern, dass mein Salat schießt?

Salat und anderes Gemüse blüht manchmal vor der Erntereife. Warum passiert das und wie können Sie es verhindern?

Geschossene Salatpflanzen
Geschossener Salat schmeckt bitter, ist aber nicht giftig
Quelle: eqroy/stock.adobe.com

Jeder Salat fängt irgendwann an, sich in die Länge zu strecken und zu blühen. Wenn er jedoch vorzeitig Blüten bildet, ist das ein Zeichen, dass die Wachstumsbedingungen für die Pflanze nicht optimal sind – die Pflanze ist "gestresst". Mit ein paar Tricks können Sie das Schießen einfach verzögern.

Schießen: Was bedeutet das?

Salat, Radieschen oder Mangold werden geerntet, wenn sie noch recht jung sind. Erntet man aber nicht rechtzeitig, möchte die Pflanze Blüten bilden und sich vermehren. Dafür streckt sich der gedrungene Haupttrieb und der kugelrunde Salat sieht auf einmal aus wie ein Tannenbaum. Das heißt "Schießen" oder "Schossen", da die Pflanze plötzlich sehr schnell hochwächst. Nach dem Schießen blüht die Pflanze, bildet Samen und stirbt ab. Wenn die Bedingungen nicht passen, schießen Pflanzen oft früher.

Diese Tipps verzögern das Schießen

1. Beachten Sie die Saatzeit und die Pflanzabstände auf dem Tütchen

Manche Salat- und Gemüsesorten sind nur für eine Aussaat im Frühjahr oder Spätsommer/Herbst geeignet. Es gibt jedoch schossfeste Sorten, die auch bei einer Sommer-Aussaat erst später schießen. Viele Gemüsepflanzen schießen auch, wenn sie zu tief oder zu eng ausgesät werden. Die idealen Saatzeiten und Pflanzabstände sind vom Saatguthersteller immer auf der Samentüte angegeben.

2. Schützen Sie das Gemüse vor Hitze und Frost

Manchmal schießt Gemüse, weil es zu heiß oder zu kalt ist. So kann es beispielsweise bei Sellerie oder Kohlrabi vorkommen, dass die Pflanzen wegen Spätfrösten im Mai direkt zu blühen beginnen. Es hilft, wenn Sie die Pflanzen bei Frost mit einem Vlies abdecken oder später säen und pflanzen. Andere Kulturen wie Salat oder Spinat schießen dagegen manchmal bei zu hohen Temperaturen. Im Sommer wachsen sie deshalb oft besser im Halbschatten.

3. Pflegen Sie das Gemüse sorgfältig

Manches Gemüse (Radieschen, Rettich) schießt, wenn es zu trocken ist. Hier hilft gründliches Gießen und Mulchen. Auch verdichtete, nährstoffarme oder überdüngte Böden können das Gemüse zum Schießen verleiten. Regelmäßiges Lockern, zum Beispiel mit einer Grabegabel, und Kompostgaben verbessern den Boden. Weitere Ursachen sind Pilz- und Insektenbefall. So mancher Pflanze wird es dann zu viel und sie setzt alle Kräfte daran, noch frühzeitig Nachkommen zu schaffen.

4. Ernten Sie rechtzeitig

Sie sollten nicht vergessen, das Gemüse rechtzeitig zu ernten. Selbst die gesündeste Pflanze blüht irgendwann, wenn Sie zu lange mit der Ernte warten.

Ein Mann hält einen frisch geernteten Kopfsalat mit Wurzeln in den Händen.
Auch die rechtzeitige Ernte verhindert ein Blühen der Pflanzen
Quelle: Nikita/stock.adobe.com

Kann ich geschossenes Gemüse essen?

Ein in die Höhe geschnellter Salat ist zäh und bitter, aber nicht giftig. Das Gleiche gilt auch für andere Pflanzenarten wie Spinat, Gemüsefenchel, Sellerie oder Radieschen. Es kann sich allerdings mit der Zeit Nitrat in den Blättern anreichern und der Geschmack verschlechtert sich zunehmend. Ernten Sie deshalb am besten, wenn das Gemüse gerade erst mit dem Schießen begonnen hat.

Lange Sommertage lösen die Blüte aus

Das Wachstum der Pflanzen wird durch viele natürliche Faktoren beeinflusst, unter anderem auch durch die Tages(licht)länge. Bei den sogenannten Kurztagspflanzen werden Blüten- und Samenbildung angeregt, sobald die Tageslänge eine bestimmte Stundenzahl unterschreitet.

Bei Langtagspflanzen ist dies genau umgekehrt. Sie beginnen erst dann, sich auf die
Blütenbildung einzustellen, wenn die tägliche Lichteinwirkung eine bestimmte Dauer überschreitet. Gleichzeitig wird das vegetative Wachstum, das heißt die Bildung von Blättern, Stängeln oder Wurzeln, eingeschränkt. Dahinter steckt ein komplexer Prozess in der Pflanze, der durch Lichtreize und Botenstoffe gesteuert wird. Wie lang die Lichtphase dauern muss, um die Blütenbildung anzuregen, ist abhängig von Art und Sorte.

Da wir bei den Langtaggemüsen oft die vegetativen Pflanzenorgane verzehren – eine Ausnahme ist die Erbse – darf es bei diesen Kulturen nicht zur Blüten- und Samenbildung kommen. Solche Gemüse sollten daher unter Kurztagsbedingungen im Frühjahr oder Herbst angebaut werden. Dank intensiver Züchtung gibt es für einige der zu den Langtagpflanzen zählenden Gemüsearten heute so genannte "schossfeste" Sorten, die unbesorgt auch in den Sommermonaten ausgesät werden können.

Verblühte Salatpflanzen
Nach der Blüte können Sie Ihr eigenes Saatgut gewinnen
Quelle: Petra Richli/stock.adobe.com

Auch blühendes Gemüse ist schön anzusehen

Nicht jedes geschossene Gemüse hat seinen Zweck verfehlt. Es kann durchaus ganz schön sein, die eine oder andere Gemüsepflanze beim Blühen zu beobachten, denn so oft bekommt man dieses Phänomen nicht zu sehen. Die Pflanzen nehmen durch das Schießen teils bizarre Formen an: Kopfsalate wirken beispielsweise wie bunte Kegel. Blühendes Gemüse wird außerdem gerne von Insekten besucht. Ein weiterer Vorteil: Sie können Ihr eigenes Saatgut ernten.

Letzte Aktualisierung: 07. März 2025


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