Mangold selbst im Garten anbauen
Bei Mangold unterscheidet man zwischen Stiel- oder Rippenmangold und Blattmangold. Stielmangold hat deutlicher ausgeprägte Stängel, die aber ebenso wie seine Blätter essbar sind. Vom Blattmangold verwendet man in erster Linie die Blätter ähnlich wie Spinat. Der wissenschaftliche Name des Mangolds ist Beta vulgaris ssp. vulgaris.
Geschichte
Ursprünglich stammt der Mangold aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. Er gehört der gleichen Art an wie Rote Beete oder Zuckerrübe und ist daher auch verwandt mit anderen Gänsefußgewächsen wie Spinat oder Guter Heinrich. Die Nutzung der Art Beta vulgaris lässt sich mindestens bis zum 8. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen, wobei nicht klar nachgewiesen werden kann, um welche Form der Nutzung – Blatt oder Rübe – es sich dabei gehandelt hat.
Besonderheiten
Mangold ist eine zweijährige Pflanze: Im ersten Jahr bildet sie essbare Stiele und Blätter, im zweiten Jahr bildet sie Blüten und ist dann nicht mehr genießbar. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Varietäten von Mangold: Beim Blatt- oder Schnittmangold wird das gesamte Blatt genutzt, vom Stiel- oder Rippenmangold verwendet man hauptsächlich die dickfleischigen Blattrippen und Stiele.
Einmal gesät, kann Mangold das ganze Jahr über bis in den späten Herbst geerntet werden, denn die Pflanze wächst immer wieder nach. Pro Person werden je nach Sorte etwa drei bis vier Pflanzen benötigt. Besonders die buntstieligen Sorten werden zunehmend beliebter, da sie nicht nur essbar sind, sondern auch eine Zierde für Garten, Balkon und Terrasse.
Standortbedingungen
Als Tiefwurzler bevorzugt Mangold einen tiefgründigen Boden, der nährstoffreich und feucht sein sollte. Er liebt es sonnig, verträgt aber auch Halbschatten.
Fruchtfolge und Mischkultur
Zur Vorbeugung vor Krankheiten und Schädlingen sollte Mangold höchstens alle vier Jahre auf demselben Beet angebaut werden. Dies gilt auch für den Anbau anderer Gänsefußgewächse wie Spinat, Rote Bete oder Guter Heinrich.
Aussaat / Pflanzung |
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Aussaat ins Freiland |
Je nach Sorte zwischen Mitte April und Ende Mai. Zu frühe Aussaaten bei tiefen Temperaturen führen vermehrt zum Schießen (vorzeitiges Blühen). |
Saatabstand |
Stielmangold: 40 x 30 Zentimeter |
Düngung
Mangold hat einen mittleren Nährstoffbedarf und zählt damit zu den Mittelzehrern. Zu empfehlen ist der Anbau nach gut gedüngten Vorfrüchten wie Kohl, Tomaten oder Gurken.
Pflege
Aufgrund des relativ hohen Wasserbedarfs sollte bei langanhaltender Trockenheit ausreichend gewässert werden. Eine Mulchschicht aus Grasschnitt oder Stroh bewahrt den Boden vor zu starker Austrocknung. Zum Überwintern die Pflanzen etwas anhäufeln und mit Stroh oder Reisig abdecken.
Schädlinge und Krankheiten
Zeigen die Blätter an der Oberseite gelblich bis rötlich-braune Flecken und auf der Unterseite einen grauen, samtartigen Belag, handelt es sich wahrscheinlich um Falschen Mehltau. Vorbeugend sollten die Blätter trocken gehalten werden und die Pflanzen nicht zu dicht wachsen.
Ernte und Lagerung
Blatt- und Stielmangold können etwa ab Ende Juni fortlaufend bis in den Herbst hinein geerntet werden. Beim Ernten die äußeren Blätter und Stiele einzeln entnehmen, sodass das Herzblatt stehen bleibt. Auf diese Weise wachsen immer wieder frische Blätter und Stängel nach. Je nach Region, Sorte und Frostschutz überleben die Pflanzen den Winter hierzulande meist gut und können im Frühjahr bis zum Schießen der Pflanzen nochmal geerntet werden. Nach der Ernte ist Mangold nur bedingt lagerfähig und sollte nach Möglichkeit direkt verarbeitet werden.
Blattmangold wird ähnlich verwendet wie Spinat, der Ertrag ist jedoch weitaus größer. Im Gegensatz zu Spinat ist Mangold auch während der Sommermonate verfügbar. Bei Stielmangold werden die breiten Blattstiele wie Spargel zubereitet und verzehrt. Dazwischen gibt es noch eine ganze Reihe Mischformen.
Letzte Aktualisierung: 15. Oktober 2024