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Frieren Schafe im Winter?

Einige Spaziergängerinnen oder Spaziergänger sorgen sich im Winter um Weidetiere wie die Schafe, die Tag und Nacht im Freien leben. Frieren die Tiere im Winter draußen nicht?

Eine Herde Schafe steht auf einer schneebedeckten Weide. Im Hintergrund sind bewaldete Hügel.
Für Schafe in guter Körperkondition und mit ausreichend dicker Wolle sind Temperaturen im Winter bis minus 15 Grad Celsius unproblematisch.
Quelle: BLE / Dorothe Heidemann

Die Haltung von Schafen, Ziegen und Rindern im Freien entspricht am ehesten ihren Bedürfnissen. Tageslicht, frische Luft und unterschiedliche Wetterbedingungen kommen ihrer Gesundheit zugute.

Eisige Temperaturen, die wir Menschen als unangenehm und frostig kalt empfinden, vertragen Schafe (und übrigens auch Rinder) ohne gesundheitliche Schäden. Ausgewachsene Schafe können bis zu minus 15 Grad Celsius aushalten. Die dicke Wolle isoliert die Schafe gegenüber der Kälte und hält warm. Die zusätzliche Fettschicht hilft, die Körperwärme zu speichern. Insbesondere trockene Kälte, auch bei Schnee, können gesunde Weidetiere in der Regel problemlos vertragen. Manchmal kann eine Schneeschicht auf der Wolle beobachtet werden – ein Zeichen einer guten Wärmeisolation. Allerdings sollten bestimmte Bedingungen für die Winterweidehaltung eingehalten werden.

Können Schafe im Winter draußen sein?

Nach Angaben des Tierschutzdienstes beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sollten die folgenden Bedingungen Berücksichtigung finden:

Was hat die Schafskälte mit Schafen zu tun?

In Deutschland, Österreich und der Schweiz kommt es im Juni fast regelmäßig zu einem Kälteeinbruch mit wechselhaftem Wetter und kälteren Temperaturen. Eine Ursache für diesen Temperatursturz, "Schafskälte" genannt, ist laut dem Deutschen Wetterdienst der Kaltluftvorstoß aus dem Norden oder Nordwesten. Durch die einströmende kühle und feuchte Luft sinkt die Temperatur und es kommt zu Kälteeinbrüchen. Das Zeitfenster kann zwischen dem 4. und dem 20. Juni liegen.

"Schafskälte" wird dieses Wetterphänomen deshalb genannt, weil die Schafe traditionell zu Beginn des Frühsommers geschoren werden. Wenn die Schafe ohne die schützende Wolle in das kühlere Wetter im Juni kommen, kann das insbesondere für junge Tiere kalt werden. Im Bergland und auf den Almen kann es Anfang Juni auch noch einmal schneien, sodass Muttertiere besser erst ab Mitte Juni geschoren werden, damit sie nicht unter dem plötzlichen Kälteeinbruch leiden.

In den vergangenen Jahren gab es auch im Juni schon wiederholt durchgehend warme oder sogar hochsommerliche Temperaturen. Die Schafskälte tritt zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit auf – aber nicht mehr alljährlich.

Letzte Aktualisierung: 13. Mai 2024


Weitere Informationen

Nutztierhaltung.de: Schafhaltung in Deutschland – ein Überblick

Niedersächsiches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Winterweidehaltung von Rindern und Schafen

Tierschutzbund.de: Was Sie bei der Freilandhaltung im Winter beachten sollten


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