Wie viele Bäume wachsen in Deutschlands Wäldern?
Deutschland ist ein waldreiches Land. Etwa ein Drittel der Gesamtfläche ist mit Wald bedeckt. Auf diesen 11,4 Millionen Hektar Waldfläche stehen rund 90 Milliarden Bäume.

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Knapp ein Viertel des deutschen Waldes findet man in Bayern. Damit ist Bayern das Bundesland mit der größten Waldfläche. Jedoch nur in absoluten Zahlen. Geht es um den Anteil der Waldfläche an der Gesamtfläche, liegen Rheinland-Pfalz und Hessen vorn. Dort sind rund 43 Prozent der Fläche bewaldet. In Bayern steht auf rund 37 Prozent der Fläche Wald. Den wenigsten Wald haben Schleswig-Holstein (zwölf Prozent) und die Stadtstaaten Hamburg und Bremen (beide rund elf Prozent).
Weniger Nadelwald und immer mehr Laubbäume
Mit dem Ziel einer naturnäheren Waldbewirtschaftung hat man in Deutschland in den letzten Jahren viele Nadelwälder großflächig zu Mischwäldern umgewandelt, indem man Laubbäume – insbesondere Buchen – eingebracht hat. Der Anteil der Laubbäume hat dadurch zugenommen auf etwa 47 Prozent. In Zukunft soll dieser Anteil noch weiter steigen.
Erstmals nach vielen Jahrzehnten ist die Fichte heute nicht mehr die am häufigsten vorkommende Baumart in deutschen Wäldern. Laut der Bundeswaldinventur 2024 hat ihr Anteil auf 21 Prozent abgenommen. Wichtigste Baumart ist nun die Kiefer mit 22 Prozent, gefolgt von der Buche mit 17 Prozent. Dahinter kommen Eiche (zwölf Prozent) und Birke (fünf Prozent).

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Wald ist wichtiger Kohlenstoffspeicher
Wälder sind aus Klimaschutzgründen besonders wichtig, denn im Holz unserer Bäume sind große Mengen an Kohlenstoff gebunden. Aktuell sind es 1,2 Milliarden Tonnen – das entspricht einer Menge von 4,4 Milliarden Tonnen CO2. Das ist rund das Sechsfache von dem, was Deutschland zuletzt im Jahr 2023 insgesamt an CO2 emittiert hat.
Über Jahrzehnte hinweg hat die Waldfläche und auch das Holzvolumen stetig zugenommen. Zusammen mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung, hat das dazu beigetragen, dass in deutschen Wäldern stets mehr Holz zugewachsen ist als entnommen wurde. Entsprechend hat auch die Menge an Kohlenstoff, die in deutschen Wäldern gebunden wurde, stetig zugenommen und somit einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen Deutschlands geleistet.
Wie die aktuelle Bundeswaldinventur ergeben hat, besteht dieses CO2-Senkungspotenzial des deutschen Waldes seit einigen Jahren nicht mehr. Seit der zuletzt im Jahr 2017 durchgeführten Kohlenstoffinventur gibt der Wald mehr CO2 in die Atmosphäre ab als er aufnimmt. Als Grund werden vor allem Dürre, Stürme und Käferbefall angegeben, die als Folge des Klimawandels verstärkt auftreten. Dadurch seien mehr Bäume zerstört worden als neu zuwachsen konnten.
Letzte Aktualisierung: 10. Oktober 2024
Weitere Informationen
Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL): Bundeswaldinventur 2024