Springe zur Hauptnavigation Springe zum Inhalt

Warum haben manche Weintrauben keine Kerne?

Trauben sind beliebt bei Jung und Alt - besonders dann, wenn sie kernlos sind. Doch wie geht das?

Grüne Weintrauben in Großaufnahme
Quelle: Pixabay

In der Natur gibt es schon seit jeher Trauben, die kernlos sind. Biologen und Biologinnen sprechen von Parthenokarpie oder Jungfernfrüchtigkeit, wenn Pflanzen Früchte entwickeln, ohne dass vorher eine Befruchtung zwischen männlichen und weiblichen Pflanzenteilen stattgefunden hat. Es gibt einige Rebsorten, die einen höheren Anteil solcher kernlosen Weinbeeren haben als andere. Durch züchterische Bearbeitung wurde die Eigenschaft "Kernlosigkeit" dann immer weiter verbessert.

Sultaninen und Korinthen

Bekannte kernlose Rebsorten sind zum Beispiel "Sultana" (auch als "Thompson Seedless" bekannt) und "Korinthiaki". Aus ihnen werden die als "Sultaninen" beziehungsweise "Korinthen" bezeichneten getrockneten Weinbeeren hergestellt, die unter dem Sammelbegriff "Rosinen" im Handel erhältlich sind. Die Sorte "Thompson Seedless" ist eine weltweit beliebte kernlose Tafeltraube für den Frischverzehr.

Beinahe kernlos geht auch...

Neben den vollkommen kernlosen Beeren gibt es aber auch solche, die nur ganz kleine und weiche Samen bilden, die man beim Essen kaum spürt. Hier spricht die Biologie von Scheinparthenokarpie. Im Handel werden auch solche Trauben meist als "kernlos" angeboten.

Kernlos und groß wird schwieriger

Die meisten kernlosen oder kernarmen Traubensorten haben die Eigenschaft, dass sie ohne spezielle Behandlung durch den Anbauer meist nur relativ kleine Beeren ausbilden. Das liegt daran, dass ihnen ein für das Beerenwachstum benötigtes Pflanzenhormon fehlt, welches in den Kernen gebildet wird.

Durch das Besprühen mit künstlich hergestellten Pflanzenhormonen in der Wachstumsphase, in der Regel mit Gibberellinen, kann erreicht werden, dass auch kleinbeerige kernlose Rebsorten große Beeren ausbilden. Diese Pflanzenhormone kommen auch natürlicherweise in der Pflanze vor und sind für die pflanzenphysiologischen Vorgänge essenziell. Für die menschliche Gesundheit sind sie nicht gefährlich. Ein zusätzlicher Effekt der Hormonbehandlung von Tafeltrauben ist, dass die Stiele stärker wachsen. Dadurch hängen die Beeren nicht so eng aufeinander und werden weniger schnell von Pilzkrankheiten befallen.

Es gibt inzwischen aber auch einige kernlose Züchtungen, die ohne Hormonbehandlung große Beeren ausbilden. "Centennial seedless" ist zum Beispiel eine, die in Deutschland angebaut wird. Eine weitere kernarme, großbeerige rote Tafeltraubensorte ist "Venus".

Letzte Aktualisierung: 29. Februar 2024


Themenspecial Obst und Gemüse

Helferin schüttet ihre geernteten Trauben aus.

Das Jahr des Winzers

Hoch im Weinberg und tief im Keller – so abwechslungsreich ist der Arbeitsalltag von Winzerinnen und Winzern.

Mann steht mit einem mit Trauben befüllten Sammelbehälter auf dem Rücken in einem sonnigen Weinberg. Im Hintergrund steht ein Anhänger, auf dem sich gelesene Trauben befinden.

Die Weinlese

Die Weinlese ist ein spannender Moment für Winzerinnen und Winzer. Dann entscheidet sich, ob die Arbeit des Jahres mit einem erfolgreichen Wein belohnt wird.

Rispen von roten und weißen Tafeltrauben (freigestelltes Bild)

Tafeltrauben: Worin unterscheiden sie sich von Keltertrauben?

Tafeltrauben und Keltertrauben unterscheiden sich nicht nur in Geschmack und Aussehen. Es gibt auch Unterschiede im Anbau und bei der Ernte.