Was tun Landwirte gegen Wühlmäuse oder Maulwürfe?
Frage von Jonas Amende:
Welche Maßnahmen werden in der Landwirtschaft getroffen, um Maulwürfe oder Wühlmäuse am Graben zu hindern?
Antwort von Konrad Schmiederer:
Uns bereiten vor allem die Wühlmäuse Probleme. Bei unseren Apfelbäumen kennen wir das schon länger, aber in den letzten Jahren hatten wir auch bei Kirschen und Zwetschgen sehr damit zu kämpfen, dass die Wühlmäuse ganz extrem die Wurzeln anfressen. Bis zu ein Drittel der Bäume geht daran kaputt.
Durch die milden Winter und vor allem die trockenen Sommer zuletzt, ist die Wühlmauspopulation stark gewachsen.
Wer antwortet?
Konrad Schmiederer bewirtschaftet einen Hof im Ortenaukreis und baut dort vor allem Obst sowie Weihnachtsbäume und Schnittgrün an.
Das beste Hilfsmittel gegen Wühlmäuse sind engmaschige Drahtkörbe. Man muss nur beim Pflanzen gut darauf achten, sie ausreichend mit Erde zu befüllen. Sie helfen auch gegen Maulwürfe, die bei uns aber kein so großes Problem sind.
Bei den Apfelbäumen setzen wir solche Drahtkörbe schon länger ein, nun stellen wir aber auch den Kirsch- und Zwetschgenanbau entsprechend um. Einen hundertprozentigen Schutz bietet das natürlich auch nicht, aber die Schäden fallen sehr viel geringer aus.
Ergänzend dazu könnte man auch Sitzstangen für Greifvögel oder Wühlmausfallen aufstellen.
Die Sitzstangen können problemlos am Feldrand angebracht werden, oder auch am Gartenrand. Dazu benötigen Sie:
- ein zwei bis vier Meter langes Rundholz mit einem Durchmesser von ca. 5 Zentimetern,
- eine 30 Zentimeter lange Querpassage mit einem Durchmesser von drei bis fünf Zentimetern und
- eine lange Schraube.
Die unteren 10 Zentimeter der Stange werden angespitzt. Das erleichtert das Aufstellen der Sitzgelegenheit, der so genannten Jule. Die Querpassage wird mit einer Schraube auf der langen Stange fixiert. Am besten verwenden Sie naturbelassene Hölzer.
Die Ansitzstange kann gezielt an Feldrändern aufgestellt werden, auf denen der Mäusebestand reduziert werden soll. Wichtig ist darüber hinaus auch, das Gras sehr kurz zu halten. Das nimmt den Mäusen die Deckung und erleichtert den Raubvögel das Erbeuten der Mäuse.
Die Mausefallen sollten mit Köder bestückt werden und mindestens täglich kontrolliert werden.
Die Antworten werden vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) inhaltlich nicht verändert. Sie spiegeln die Meinung der befragten Landwirtinnen und Landwirte wider und nicht zwangsläufig die des BZL.