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10 Tipps für kostengünstiges Gärtnern

Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ist gesund und lecker. Viele Arten lassen sich kostengünstig selbst auf dem kleinsten Balkon anbauen.

Lachende junge Frau bei der Ernte von frischem Gemüse mit Möhren in der Hand.
Beim eigenen Anbau von Gemüse lässt sich mit ein paar Tricks viel Geld sparen.
Quelle: AYAimages/stock.adobe.com

1. Die Fläche macht den Unterschied

Man braucht keinen großen Garten, um frisches Gemüse anbauen zu können. Platz ist auf dem kleinsten Balkon oder sogar auf der Fensterbank. Hier sind die Möglichkeiten eingeschränkt, aber für frische Kräuter oder ein bisschen Snackgemüse reicht es auf jeden Fall. Wichtig ist, dass man die passenden Arten und Sorten für den jeweiligen Standort wählt. Denn dieser hat großen Einfluss darauf, ob sich die ausgewählten Pflanzen auch wohlfühlen und gut wachsen.

Sparen kann man schließlich nur, wenn es auch gelingt, das Obst und Gemüse zu ernten. Wer gerne auf größerer Fläche anbauen möchte, kann einen Selbsterntegarten mieten oder sich Nachbarschafts- oder Gemeinschaftsgärten anschließen. Bei diesen Gärten sind die Anfahrtswege oft kurz, Werkzeuge und Wasser sind meist vorhanden, häufig gibt es auch Pflanz- und Pflegeanleitungen. Selbst Garten-Neulinge sind hier auf der sicheren Seite.

2. Saat- und Pflanzgut

Bei Saatgut lässt sich Geld sparen, indem man zum Beispiel im Supermarkt oder bei Vereinen – zum Beispiel dem Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. – und Kooperativen aus Gartenbaubetrieben kauft. Letztere bieten häufig auch Saatgut von älteren Sorten an, die zum Teil widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten oder Schädlingen sind. Wer mag, sät einen Teil aus und tauscht den Rest – so kommt man kostengünstig an verschiedene Arten.

Samenfeste Sorten haben den Vorteil, dass von ihnen Saatgut für die nächste Saison geerntet werden kann. Für den Bezug von Jungpflanzen bieten sich zum Beispiel Kleinanzeigen-Portale an, oder die Vermehrung über Stecklinge und Teilung – etwa von gekauften Kräutern. Grundsätzlich gilt: Gemüse oder Kräuter aus Samen selbst heranzuziehen, ist günstiger, als Jungpflanzen zu kaufen. In Tauschbörsen oder Social-Media-Gruppen findet man oft Gleichgesinnte, mit denen man Saatgut oder Pflanzen tauschen kann.

Verschiedene Gemüse- und Kräutersorten in Gefäßen auf einem Balkon
Selbst auf kleinstem Raum kann man kostengünstig und abwechslungsreich gesunde Gemüse anbauen.
Quelle: FotoHelin/stock.adobe.com

3. Aussaatgefäße und Pflanztöpfe

Recyceln ist das Zauberwort: Viele Verpackungen aus Papier oder Plastik lassen sich hervorragend als Aussaatgefäße oder Töpfe nutzen. Plastikverpackungen von Obst und Gemüse können als Minigewächshaus dienen, Eierkartons als Anzuchtgefäße von flach wurzelnden Pflänzchen oder Toilettenpapierrollen für tiefer wurzelnde Gemüsearten.

Gebastelte Papiertöpfe aus altem Zeitungspapier sind ebenfalls geeignet. Pflanztöpfe lassen sich leicht aus ausgewaschenen Joghurtbechern, Tetrapacks oder Dosen herstellen. Wichtig hier: Unbedingt Löcher in den Boden bohren, damit Wasser bei Bedarf ablaufen kann. Plastiktöpfe sind grundsätzlich günstiger als Tontöpfe. Und auch hier lohnt der Blick in Kleinanzeigen-Portale und Social-Media-Gruppen.   

4. Erde und Substrat

Eine gute Erde oder ein gutes Substrat ist wichtig für die Pflanzengesundheit. Daher lohnt es sich, auf Qualität zu achten. Es muss aber nicht die teuerste Erde sein. Hochwertige Gartenerde lässt sich prima selbst herstellen, indem zum Beispiel einfache Gartenerde mit Sand und gekaufter Pflanzerde gemischt wird. Grundsätzlich sind torfreduzierte oder torffreie Substrate vorzuziehen, da diese zum Schutz der Moore beitragen und daher nachhaltiger sind.

Auch Anzuchterde – die einen geringeren Nährstoffgehalt hat – kann gut selbst hergestellt werden. Dazu mischt man zu je einem Drittel reife Komposterde mit Sand und lockerer Gartenerde. Der Spareffekt zeigt sich vor allem ab dem zweiten Gartenjahr, wenn das vorhandene Substrat wieder mit Kompost aus dem eigenen Garten aufbereitet und weiterverwendet werden kann.

5. Kompost und Dünger

Wer einen Garten hat, kann auf einem Komposthaufen ganz einfach und kostengünstig organische Küchenabfälle wie Obst- und Gemüseschalen, Eierschalen und Grünschnitt in fruchtbaren Humus verwandeln. Dieser macht den Garten oder das Beet wieder fit für die neue Saison. Für die Stadtwohnung sind Wurmkisten eine gute Alternative zum Kompost.

In ihr können viele Bioabfälle zu wertvollem Bio-Dünger für Balkonkästen und Kübel recycelt werden. Die Kisten kann man auch leicht selbst herstellen. Ebenfalls geeignet sind Bokashi-Eimer, bei denen Effektive Mikroorganismen (EM) Küchenabfälle zu reichhaltigem Dünger verarbeiten. Als Dünger eignen sich unter anderem selbst hergestellte Jauchen aus Brennnesseln.

Eine Hand hält Kompostwürmer, dahinter sind Bioabfälle zu sehen.
In einer Wurmkiste verwandeln sich Bioabfälle in hochwertigen Dünger.
Quelle: Delphotostock / stock.adobe.com

6. Gartengeräte

Fürs Gärtnern benötigt man ein paar Basis-Gartengeräte. Welche dies sind, hängt davon ab, ob man die Pflanzen im Garten oder auf dem eigenen Balkon heranzieht. Pflanzschaufel, Hacke, Grabegabel, Gießkanne, Messer und Gartenschere sind elementare Helfer, ebenso Spaten und Rechen. Bei den Geräten lohnt es sich, außerhalb der Saison zu kaufen und hier auf Angebote zu achten. Gebrauchte Gerätschaften kann man kostengünstig über Kleinanzeigen-Portale erwerben. Und wer gemeinsam mit anderen gärtnert, kann sich bei den Geräten natürlich auch aushelfen.

7. Rankhilfen

Rankhilfen lassen sich leicht selbst herstellen, etwa aus gesammelten trockenen Ästen und Zweigen, oder aus Reisern, die beim Holzschnitt angefallen sind. Aber auch selbst gebaute Konstruktionen sind gut geeignet, zum Beispiel aus Hölzern von alten Möbeln oder alten Fahrradfelgen, an denen Schnüre zum Ranken befestigt werden. Auch einfache Stricke, zwischen Topf und einer Befestigung sind ideal und äußerst kostengünstig.

Rankhilfe aus Weiden- oder Haselruten in einem Garten.
Günstige und hübsche Rankhilfen lassen sich einfach aus gesammelten Ästen basteln.
Quelle: terezqua via Adobe Stock

8. Wasser zum Gießen

Bei Wasser können Hobbygärtnerinnen und -gärtner eine Menge sparen. Große Töpfe helfen, die Wasserverdunstung zu reduzieren. Das hilft vor allem an heißen Tagen im Sommer. Eine Regentonne im Garten oder spezielle Rohrstücke in der Regenrinne fangen Wasser auf, das zum Gießen genutzt werden kann. Das funktioniert zum Teil auch in Mietshäusern. Im Haushalt fällt zudem häufig Wasser an, das gut wiederverwendet werden kann, zum Beispiel beim Waschen von Obst und Gemüse oder Reste aus dem Wasserkocher. Hier lohnt ein aufmerksamer Blick im eigenen Haushalt.

9. Gute Pflege

Alle Sparmaßnahmen nützen nichts, wenn die Pflanzen nicht entsprechend gepflegt werden und dadurch die Ernte gering ist oder gar ausbleibt. Daher ist es wichtig, ausreichend und regelmäßig zu gießen und zu düngen. Schädlinge oder Schaderreger sollten frühzeitig am besten biologisch beseitigt werden. Im Garten hilft das Mulchen und Hacken. Dies führt gleichzeitig zu einer effektiven Kontrolle der Beikräuter und hilft, die Wasserverdunstung über den Boden zu reduzieren.

10. Pflanzenschutz

Pflanzenschutz fängt bereits bei der Auswahl geeigneter Arten und Sorten für den vorgesehenen Standort an. Diese haben die beste Chance, sich gut zu entwickeln und Schaderregern oder Schädlingen zu trotzen. Es lohnt sich, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren, um einen Befall frühzeitig zu erkennen. Sowohl im Garten als auch auf dem kleinsten Balkon lassen sich Nützlinge etwa mit Futterpflanzen oder selbst gebauten Insektenhotels ansiedeln.

Auch mechanische Barrieren wie Sägespäne gegen Schnecken oder Netze sind hilfreich. Regelmäßiges Unkrautjäten sorgt dafür, dass konkurrierende Beikräuter nicht zu groß werden und möglicherweise mit einem Schädlingsbefall die Gartenkulturen befallen. Vorbeugen ist hier die angesagte Sparmaßnahme!

Letzte Aktualisierung: 7. Februar 2024


Weitere Informationen

MDR: Sparsam gärtnern - Günstig Gemüse und Kräuter anbauen

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