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Ostereier - Wer selbst färbt, behält den Durchblick

Gefärbte Ostereier müssen keinen Erzeugercode tragen. Wer keine Eier aus Käfighaltung kaufen will, muss genau hinsehen oder gleich selbst färben.

Quelle: Tatjana Balzer - stock.adobe.com

Gerade in Familien mit Kindern steht in den Tagen vor Ostern häufig das traditionelle Ostereifärben auf dem Programm. Wer selbst färbt, kann beim Einkauf wie gewohnt entscheiden, ob es Eier aus Käfig-, Boden-, Freiland- oder Ökohaltung sein sollen.

Wem für das Selberfärben Zeit und Muße fehlen, greift auf fertig gekochte und gefärbte Eier aus dem Supermarkt zurück. Diese werden vor allem zu Ostern angeboten, sind aber inzwischen häufig auch ganzjährig im Angebot.

Gefärbte Eier müssen nicht gekennzeichnet werden

Der Code auf dem Ei

Der „Erzeugercode“ auf dem Ei zeigt, wo es herkommt. Dieser Code besteht aus Ziffern und Buchstaben. Die erste Ziffer gibt an, wie die Henne gehalten wurde: 0 steht für Ökohaltung, 1 für Freilandhaltung, 2 heißt Bodenhaltung und 3 steht für Käfighaltung.

Danach folgt das Länderkürzel, zum Beispiel DE für Deutschland, anschließend die Betriebsnummer, mit der das Ei bis zum Herkunftsbetrieb zurückzuverfolgen ist.

Gefärbte und gekochte Eier gelten als verarbeitetes Lebensmittel – wie zum Beispiel Kuchen oder Eiernudeln – und sind somit nicht kennzeichnungspflichtig. Anders als rohe Eier müssen sie also keinen Erzeugercode (siehe Kasten) tragen. Verbraucherinnen und Verbraucher können beim Einkauf daher nur zum Teil nachvollziehen, woher die Eier stammen.

Wer sichergehen möchte, auch zu Ostern keine gefärbten Eier aus Käfighaltung bzw. Kleingruppenhaltung zu kaufen, sollte

  • entweder zu bunten Bio-Eiern greifen, die auch ohne weitere Kennzeichnung am Bio-Siegel auf der Verpackung zu erkennen sind
  • oder auf das KAT-Logo auf der Eierverpackung achten.

Das KAT-Logo signalisiert, dass die Eier aus Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung stammen und wird vom Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT) vergeben.

Darüber hinaus versehen immer mehr Erzeugungsbetriebe auf freiwilliger Basis auch gefärbte Eier mit einer Kennzeichnung.

Legehennenhaltung im EU-Vergleich

Bei bunten Eiern ohne Bio-Siegel, KAT-Logo oder freiwillige Kennzeichnung ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Eier aus Käfighaltung stammen, alles andere als gering. Denn häufig handelt es sich dabei um Importware und in anderen EU-Ländern ist die Kleingruppenhaltung in ausgestalteten Käfigen noch weitaus verbreiteter als hierzulande, wo nur noch jede zwanzigste Legehenne so gehalten wird.

EU-weit lag ihr Anteil 2021 bei rund 45 Prozent, wobei die Bandbreite zwischen den einzelnen Ländern enorm ist. Während in Österreich und Luxemburg gar keine Legehennen mehr in ausgestalteten Käfigen gehalten werden, waren es in Polen, dem EU-Land mit dem zweitgrößten Legehennenbestand nach Deutschland, mehr als drei Viertel der Tiere.

Legehennenhaltung in Deutschland

Eier aus Deutschland stammen überwiegend aus Boden- oder Freilandhaltung. Bei der Legehennenhaltung entfallen hierzulande über 80 Prozent auf diese beiden Haltungsformen. Eindeutig auf dem Vormarsch ist die Bio-Haltung. Ihr Anteil verdreifachte sich in den vergangenen 15 Jahren.

Infografik "Wie werden Legehennen in Deutschland gehalten?"

Letzte Aktualisierung: 13. März 2024


Weitere Informationen

Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL): Was bedeutet der Code auf dem Ei?

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Ostereier natürlich färben – Mit Kräutern, Gemüse und Co.

was-steht-auf-dem-ei.de: KAT-Logo


Hühnereier

In Deutschland werden pro Jahr rund 19,3 Milliarden Eier verbraucht. Fast alle Eier im Handel stammen aus spezialisierten Legehennenbetrieben.

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